Günstige Brust OP im Ausland kann teuer werden

Brust OP unter Palmen birgt Risiken

Auf der Suche nach einer günstigen Brust OP, die weniger kostspielig sein könnte als der übliche Preis in Deutschland, reiste eine 43-jährige Frau für eine „operative Bruststraffung“ in die Dominikanische Republik.

Was sie dagegen bekam, waren massive offene Wunden und eine antibiotikaresistente Infektion, die sie schließlich mit deformierten Brüsten zurückließ.

Diese Geschichte der Patientin ist bei Weitem nicht einzigartig. Medizinische Experten sagen, dass es als eine Warnung für Patienten dienen sollte, die ins Ausland gehen, um billigere plastische Chirurgie zu erhalten, nur um festzustellen, dass sie dabei um ihre gesundheitliche Sicherheit bangen müssen.

Der Grund? Komplikationen und seltene Infektionen durch suboptimale Versorgung durch einige schlecht qualifizierte und nicht kontrollierte ausländische Ärzte und Einrichtungen.

Brust OP im Ausland – Experten warnen

Anerkannte Experten, siehe dr-raab.com, wissen, dass viele Patientinnen für eine Brust OP ins Ausland fahren. Meist sind sie dazu aus Kostengründen motiviert, in einigen Fällen auch aus kulturellen Gründen. Es gibt viele Websites, die für diese Verfahren werben. Auf den Websites finden sich Brust OP vorher nachher Aufnahmen und nicht selten auch Lockangebote wie „Brust vergrößern ohne OP“ oder „größere Brust ohne OP“. Die anfänglichen Kosten für eine Brust OP in Entwicklungsländern sind deutlich geringer.

Einige Chirurgen in diesen Ländern sind ausgezeichnet. Aber manchmal ist es für die Patienten schwer, den Unterschied zu erkennen, wenn sie nach einer günstigen Brust OP im Internet suchen. Und es ist diese Unfähigkeit, internationale Dienste, Anbieter und Vorschriften ordnungsgemäß zu überprüfen, die letztendlich zu einem großen Problem der öffentlichen Gesundheit führt.

Warnmeldung der Gesundheitsbehörden

Nach mehreren Fällen von verpfuschten plastischen Operationen in der Dominikanischen Republik gaben die amerikanischen Gesundheitsbehörden jüngst Warnmeldungen heraus, die amerikanische Patienten warnten, sich für eine Brust OP diesem Land fernzuhalten.

Diese Besorgnis wurde durch die jüngste Untersuchung von 78 Patienten (fast alle Frauen) bestätigt, die sich um eine weitere Behandlung zur Brustvergrößerung und -korrektur im Inland bemüht hatten, nachdem zwischen 2010 und 2017 eine plastische Operation im Ausland durchgeführt wurde: Drei Viertel hatten sich in der Dominikanischen Republik einer Behandlung unterzogen.

Die Überprüfung identifizierte auch andere problematische medizinische Tourismusziele, wobei Kolumbien und Brasilien an der Spitze einer Liste standen, zu der Mexiko, Venezuela, Argentinien, El Salvador, China, Syrien und die Türkei gehörten.

Etwa 45 Prozent hatten eine „Bauchstraffung“ (Abdominoplastik) erlitten. Ein Drittel war für eine Brustvergrößerung eingetreten. Andere Verfahren waren eine Bruststraffung oder -verkleinerung (17 Prozent), Fettabsaugung (13 Prozent) oder Injektionen von Fremdstoffen wie Silikon (fast 20 Prozent). Etwa ein Viertel unterzog sich mehreren Verfahren.

Nach den Verfahren suchten fast 10 Prozent der Patienten eine korrigierende kosmetische Operation im Inland. Etwa 18 Prozent hatten schwere Infektionen. 18 Prozent hatten anhaltende Schmerzen. 8 Prozent hatten Narbenbildung. 15 Prozent hatten ungeheilte Wunden. Und 5 Prozent hatten internes Narbengewebe in der Brust. Andere Themen waren Hernien, perforierte Därme und gerissene Implantate.

Acht Patienten mussten sich in der Notaufnahme des Krankenhauses einem Notfall unterziehen.

Eine 59-jährige Frau erlebte ein Nierenversagen und entwickelte nach einer Bauchfettabsaugung, die ebenfalls in der Dominikanischen Republik durchgeführt wurde, mehrere Hernien.

Möglicherweise müssen die Behörden Richtlinien entwickeln, um das Thema Tourismus der plastischen Chirurgie anzugehen. Solche Richtlinien gibt es noch nicht.

Falsche Brust OP vorher nachher Aufnahmen als Köder

Plastische Chirurgen betonen, dass es bei der Suche nach einer plastischen Operation wichtig ist, sowohl den Arzt als auch die Einrichtung zu untersuchen.

Hierzulande darf sich kein Arzt als Facharzt für plastische Chirurgie wie beispielsweise die Brust OP bezeichnen, ohne vorher nachhaltig bewiesen zu haben, dass er gut ausgebildet ist und die plastische Chirurgie sicher praktizieren kann. Wenn Patienten also für eine Brust OP nach außerhalb der EU reisen, sollten Sie wirklich jemanden suchen, der gleich qualifiziert ist.

Und Sie möchten auch nicht, dass plastische Operationen in einer Scheune, einem Keller oder einem Zelt durchgeführt werden. Wir erfinden diese Szenarien nicht. Es passiert.

Das soll nicht heißen, dass, wenn man über die Grenzen der EU hinaus reist, man seine Gesundheit in die eigene Hand nimmt. Jedoch haben Gesundheit, Schönheit und Sicherheit ihren Preis.