MRT mit Tattoo – Neue Forschungsergebnisse geben Entwarnung

MRT mit Tattoo kann Verbrennungen verursachen

Ein MRT mit Tattoo war bislang nicht bei jedem Radiologen möglich. Neueste Forschungsergebnisse geben Entwarnung und so ist ein MRT trotz Tattoo möglich.

MRT mit Tattoo kann Nebenwirkungen verursachen

Während Millionen von Menschen mit Tattoos jedes Jahr MRTs ohne Nebenwirkungen erhalten, wurden bei einigen Patienten beim MRT mit Tattoo Nebenwirkungen berichtet. Forscher stellten dabei fest, dass es keine systematischen Studien darüber gegeben habe, wie sicher es für Menschen mit Tattoos sei, eine Magnetresonanztherapie zu machen.

Zu den berichteten Nebenwirkungen bei einem MRT mit Tattoo gehört ein Zuggefühl auf der tätowierten Haut. Tattoo-Tinte kann bestimmte Pigmente enthalten, die magnetisch sind und mit den starken Magnetfeldern des MRT interagieren. Tattoos können bei der Magnetresonanztherapie auch Energie aufnehmen, die sich normalerweise ausbreiten würde. Dies erhöht das Risiko einer MRT Tattoo Verbrennung. Durchgeführt wurde die Studie von Nikolaus Weiskopf. Er ist Direktor des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig.

Weiskopf und Studienautoren vom University College London untersuchten 330 Freiwillige vor und nach einem MRT. Die Patienten der Testgruppe hatten insgesamt 932 Tattoos.

Freiwillige trugen verschiedene Tintenfarben, aber die meisten Tattoos waren schwarz. Um die Sicherheit der Teilnehmer vor möglichen MRT Verbrennungen zu gewährleisten, gab es Grenzen für die Größe und Anzahl der Tattoos. Eine einzelne Tätowierung durfte nicht größer als etwa 20 Zentimeter sein und nicht mehr als 5 Prozent des Körpers eines Freiwilligen durften tätowiert sein.

Die Mehrheit der Teilnehmer bemerkte keine Nebenwirkungen, teilte Weiskopf in einer Pressemitteilung des Instituts mit.

„Es gab einen konkreten Fall, in dem der Arzt feststellte, dass Nebenwirkungen – ein prickelndes Gefühl auf der Haut – mit dem Scannen zusammenhängen“, bemerkte er. Das Kribbeln verschwand innerhalb von 24 Stunden ohne weitere medizinische Behandlung.

„Basierend auf unseren Untersuchungen können wir nun anhand aussagekräftiger Zahlen feststellen, dass, wenn eine tätowierte Person unter den in der Studie getesteten Bedingungen gescannt wird, das Risiko von Nebenwirkungen sehr gering ist“, so Weiskopf.

Die Ergebnisse dieser Forschung zu MRT mit Tattoo wurden kürzlich im The New England Journal of Medicine veröffentlicht.