Antibiotika sind Medikamente, die helfen, durch Bakterien verursachte Infektionen zu stoppen. Antibiotika tun dies, indem sie die Bakterien abtöten oder diese davon abhalten, sich zu vermehren.
Das Wort Antibiotikum bedeutet „gegen das Leben“. Jedes Medikament, das Keime in Ihrem Körper abtötet, ist technisch gesehen ein Antibiotikum. Aber die meisten Menschen verwenden den Begriff Antibiotika, wenn sie über Medikamente sprechen, die Bakterien abtöten sollen.
Bevor die Wissenschaftler in den 1920er Jahren Antibiotika entdeckten, starben viele Menschen an vermeintlich leichten bakteriellen Infektionen wie Streptokokken. Auch Operation waren riskanter. Nachdem in den 1940er Jahren Antibiotika verfügbar wurden, stieg die Lebenserwartung, Operationen wurden sicherer, und die Menschen konnten Infektionen überleben, die früher oft einen tödlichen Ausgang hatten.
Was können Antibiotika und was können sie nicht?
Die meisten Bakterien, die in Ihrem Körper leben, sind harmlos. Einige sind sogar hilfreich. Dennoch können Bakterien fast jedes Organ infizieren. Glücklicherweise können Antibiotika in der Regel helfen.
Dies sind die Arten von Infektionen, die mit Antibiotika behandelt werden können:
- Einige Ohr- und Nebenhöhlenentzündungen
- Zahninfektionen
- Hautinfektionen
- Meningitis (Schwellung des Gehirns und des Rückenmarks)
- Streptokokken
- Blasen- und Niereninfektionen
- Bakterielle Pneumonien
- Keuchhusten
- Balanitis
Nur bakterielle Infektionen können mit Antibiotika abgetötet werden. Die Erkältung, Grippe, die meisten Husten, einige Bronchitisinfektionen, die meisten Halsschmerzen und die Magen-Darm-Grippe sind alle durch Viren verursacht. Antibiotika werden bei diesen Erkrankungen nicht wirken. Bei diesen Krankheiten wird Ihr Arzt antivirale Medikamente verschreiben.
Es ist nicht immer eindeutig, ob eine Infektion viral oder bakteriell ist. Manchmal muss Ihr Arzt Tests durchführen, bevor er entscheidet, ob eine Antibiotikabehandlung notwendig ist.
Einige Antibiotika wirken auf viele verschiedene Arten von Bakterien. Diese Antibiotika werden „Breitspektrum“-Antibiotika genannt. Andere zielen nur auf bestimmte Bakterien.
Antibiotika Nebenwirkungen
Da im Darm viele Bakterien leben – sowohl gute als auch schlechte – beeinflussen Antibiotika oft das Verdauungssystem, wenn sie zur Behandlung einer Infektion eingesetzt werden. Häufige Antibiotika Nebenwirkungen sind:
- Erbrechen
- Übelkeit
- Durchfall
- Blähungen oder Verdauungsstörungen
- Bauchschmerzen
- Appetitlosigkeit
Gelegentlich können auch andere Nebenwirkungen auftreten, wie zum Beispiel:
- Nesselsucht – ein erhöhter, juckender Hautausschlag
- Husten
- Keuchen
- Enger Hals oder Atembeschwerden
Diese Symptome können bedeuten, dass Sie gegen das Antibiotikum allergisch sind. Informieren Sie in diesen Fällen umgehend Ihren Arzt.
Wenn Sie die Anti-Baby-Pille nehmen, können Antibiotika deren Wirkung beeinflussen. Sprechen Sie in diesem Fall mit Ihrem Arzt, ob alternative Methoden zur Vermeidung einer Schwangerschaft infrage kommen. Frauen können durch Antibiotika auch vaginale Hefeinfektionen bekommen. Die Schwellung verursacht Juckreiz, Brennen, Vaginalausfluss und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Diese Infektion wird mit einer Anti-Pilz-Creme behandelt.
Was ist eine Antibiotikaresistenz?
Antibiotika sind bei sorgfältiger und sicherer Anwendung ein wirksames Mittel zur Keimbekämpfung. Jedoch ist in vielen Fällen kein Einsatz von Antibiotika notwendig. Diese Situation hat zu antibakterieller Resistenz geführt. Bakterien passen sich mit der Zeit an und werden zu „Superbakterien“. Sie verändern sich, sodass Antibiotika nicht mehr wirken. Bei einer Antibiotikaresistenz stellen Bakterien eine große Bedrohung dar, da es keine Medikamente gibt, um sie zu töten.
Der beste Weg, um die Ausbreitung von Superbakterien zu verlangsamen, ist jedoch der gezielte Einsatz von Antibiotika.
- Vertrauen Sie Ihrem Arzt, wenn er sagt, dass Sie keine Antibiotika brauchen.
- Nehmen Sie keine Antibiotika bei einer Virusinfektion.
- Nehmen Sie nur die Antibiotika, die Ihnen Ihr Arzt verschrieben hat.
- Nehmen Sie die Antibiotika wie vom Arzt verordnet.
- Lassen Sie keine Dosen aus.
- Nehmen Sie die Antibiotika über den gesamten, vom Arzt verschriebenen, Zeitraum.
- Bewahren Sie keine Antibiotika für eine spätere Selbstmedikation ohne Arztbesuch auf.