Fett absaugen – eine Alternative zu Diät und Sport?


Das hört sich doch super an: Einen Termin beim plastischen Chirurgen vereinbaren, unter Narkose ein paar Kilo Fett loswerden und beim Aufwachen eine tolle Figur haben, ganz ohne Diät und Sport. – Leichter gesagt, als getan. Denn die Entscheidung für eine solche Operation ist nie leicht und der Eingriff invasiv und mit möglichen Risiken verbunden. Es sollte daher im Vorfeld sorgfältig überlegt sein, was eine Fettabsaugung bedeutet, welche Ergebnisse damit erzielt werden können und wo die Grenzen liegen.

Das Wichtigste zuerst

Wer übergewichtig ist und abnehmen möchte, kommt um Diät und Sport nicht herum. Eine Fettabsaugung bringt nichts, wenn der Betroffene innerhalb kurzer Zeit erneut stark zunimmt. Es ist daher ratsam, sich von einem Ernährungsberater oder einen Facharzt beraten zu lassen und einen Diätplan aufzustellen, der an Ihren Tagesablauf und Ihre Essgewohnheiten anpasst ist. Wenn Sie mehr als zehn Kilo an Gewicht verlieren möchten, ist außer einer Diät auch regelmäßige Bewegung notwendig – und das mindestens zweimal pro Woche.

Mit Sport Fett abbauen und Muskeln stärken

Mit Krafttraining für Bauch, Beine, Rücken und Po können Sie gezielt Fettgewebe ab- und Muskeln aufbauen. Muskeln sind wichtig für eine gesunde und richtige Körperhaltung, die Entlastung der Gelenke und das A und O für schöne Beine und einen flachen Bauch. Dazu eignen sich sowohl Krafttraining an Geräten oder spezielle Fitnesskurse für Bauch, Beine und Po, sowie auch einfache Übungen zu Hause. Zusätzlich zum Muskelaufbau sind Ausdauersportarten wie Walking, Jogging, Radfahren, Schwimmen sinnvoll, um Körperfett zu verbrennen und gleichzeitig die eigene Kondition zu verbessern. Wichtig ist hierbei, die Übungen regelmäßig durchzuführen, sich nicht zu übernehmen und sich kontinuierlich zu steigern.

Liposuktion hilft gegen hartnäckige Fettpolster

Trotz intensiver Fitness und gesunder Ernährung gibt es hartnäckige Fettpolster, die nur schwer verschwinden und als störend und unästhetisch wahrgenommen werden. Besonders betroffen sind hiervon bei Frauen Beine, Po und Hüften – sogenannte „Reiterhosen“ an den Oberschenkeln, „Love Handles“ an den Hüften, Fetteinlagerungen am Bauch und Rücken. In solchen Fällen kann eine Fettabsaugung helfen. Damit kann ein Facharzt für ästhetisch-plastische Chirurgie ganz gezielte Bereiche behandeln – und sogar ein Doppelkinn entfernen. Mittlerweile gehört die Liposuktion nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland zu den gefragtesten Schönheitsoperationen.

So funktioniert das Fettabsaugen

Vor jedem Eingriff wird Sie Ihr behandelnder Facharzt in einem ausführlichen Beratungsgespräch genau über die Möglichkeiten, den Ablauf und die eventuellen Risiken der Behandlung informieren.

Die Liposuktion können Sie in Vollnarkose aber auch, weniger belastend für den Kreislauf, im Dämmerschlaf mit Lokalanästhesie durchführen lassen. Sobald die Betäubung wirkt, setzt der ästhetisch-plastische Chirurg das Fettgewebe im wahrsten Sinne des Wortes unter Druck: Durch kleine Schnitte in die Haut wird eine Flüssigkeit aus Kochsalzlösung, Cortison und Betäubungsmittel zu den Fettzellen gepumpt. Diese Substanz lässt die Fettzellen aufquellen, damit sie sich vom Bindegewebe lösen und leichter entfernt werden können. Adern, Nerven, Blutgefäße und Sehnen werden dadurch nicht beeinträchtigt. Beim anschließenden Absaugen fließt nur das Fett durch eine feine Kanüle in einen Plastikbeutel. Bis zu fünf Liter Fett können in einer Behandlung abgesaugt werden.

Die richtige Nachsorge für ein optimales Ergebnis

Egal wieviel Fett entfernt wurde und an welchen Bereichen es abgesaugt wurde, nach dem Eingriff geht es darum, das Ergebnis zu stabilisieren. Hierfür müssen Sie etwa drei Monate lang Kompressionsstrümpfe, -mieder oder -bandagen tragen. Das ist notwendig, damit sich die Haut glättet und optimal mit dem Bindegewebe verbindet. Wenn Sie eine Liposuktion planen, sind daher die Herbst- und Wintermonate ideal.

Mögliche Nebenwirkungen des Eingriffs sind unmittelbar danach schmerzhafte Schwellungen, Blutergüsse oder Taubheitsgefühle über die behandelte Körperpartie. Bei schlechter Wundversorgung kann es außerdem zu Infektionen des Narbengewebes kommen. Eine Liposuktion sollte daher nur von einem Facharzt für ästhetisch-plastische Chirurgie vorgenommen werden, welcher mit solchen Eingriffen schon jahrelang Erfahrung hat und die Operation regelmäßig durchführt.

Mit körperlichen Anstrengungen wie sportlichen Aktivitäten sollten Sie nach dem Eingriff etwa zwei Wochen warten. Auch danach empfiehlt sich, es langsam angehen lassen. Das endgültige Ergebnis einer Fettabsaugung zeigt sich drei bis sechs Monate nach der Operation.

Der Weg zu einem dauerhaften Erfolg

Sobald Sie erneut an Gewicht zunehmen, können sich natürlich wieder Fettzellen ansammeln und neue Fettpolster bilden. Das heißt, Sie sollten gerade nach einer Fettabsaugung auf eine ausgewogene, fettarme Ernährung achten: viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte, wenig Zucker, Weißmehl und fettes Fleisch. Und auch der Sport sollte nicht zu kurz kommen. Planen Sie zweimal pro Woche ein Muskel- und Ausdauertraining ein. Dann sind die Ergebnisse dauerhaft und Sie behalten Ihre Wunschfigur.